Was sich Unternehmer für ihre Nachfolge wirklich wünschen

Ein Einblick aus vielen persönlichen Gesprächen

Nachfolge ist mehr als ein wirtschaftlicher Übergabeprozess – sie ist ein zutiefst persönliches Kapitel im Leben eines Unternehmers oder einer Unternehmerin. Wer ein Unternehmen aufgebaut oder über Jahrzehnte geführt hat, verbindet damit nicht nur Geschäftszahlen, sondern Menschen, Werte, Verantwortung und Identität. Und genau deshalb wird das Thema Nachfolge so häufig aufgeschoben!

In den vergangenen Monaten haben wir mit zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmern über ihre Gedanken zur Nachfolge gesprochen. Was uns begegnet ist: keine nüchternen Businesspläne, sondern ehrliche Einblicke in Hoffnungen, Zweifel und Erwartungen. Immer wieder wurden ähnliche Wünsche laut – manche klar formuliert, andere zwischen den Zeilen spürbar.

Dieser Artikel gibt Einblick in genau diese Gespräche. Er zeigt, welche Fragen Unternehmer wirklich beschäftigen, wenn sie ans Aufhören denken: Wie kann mein Lebenswerk weiter bestehen? Wer ist der richtige Nachfolger? Was passiert mit meinem Team? Und wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt?

Was dabei deutlich wird: Nachfolge lässt sich nicht rein rational planen. Wer sie erfolgreich gestalten will, braucht nicht nur Zahlen, Verträge und Übergabepläne, sondern vor allem Verständnis für die menschliche Seite – und echtes Zuhören.

„Ich wünsche mir, dass mein Lebenswerk weiterlebt.“
Nicht der höchste Verkaufspreis steht im Mittelpunkt, sondern der Fortbestand des Unternehmens – mit all seinen Mitarbeitenden, Kundenbeziehungen und Werten.

„Eigentlich sollte die Firma in der Familie bleiben …“
Viele wünschen sich eine Übergabe an die nächste Generation. Doch die Realität sieht oft anders aus – die Kinder haben andere Pläne oder leben weit entfernt.

„Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann.“
Vertrauen schlägt Fachwissen: Gesucht werden Nachfolger mit Haltung, Verantwortungsbewusstsein und dem Gespür für Menschen.

„Ich weiß, dass ich planen sollte – aber es fehlt die Zeit.“
Der Wille zur Planung ist da – aber der Einstieg fällt schwer. Denn der richtige Zeitpunkt fühlt sich selten eindeutig an.

„Ich will nicht von heute auf morgen raus sein.“
Eine Übergangsphase von 1-2 Jahren ist der Wunsch vieler: Wissen weitergeben, begleiten, Verantwortung Stück für Stück abgeben.

„Ich möchte mit einem guten Gefühl loslassen können.“
Oft unausgesprochen: Der Wunsch nach Anerkennung. Ein wertschätzender Abschied ist emotional genauso wichtig wie der Vertrag.

Unser Fazit:
Wer Nachfolge erfolgreich gestalten will, sollte vor allem ehrlich zuhören. Denn hinter jeder Übergabe stehen persönliche Geschichten, Unsicherheiten und klare Vorstellungen. Die Wünsche der Übergeber lassen sich nicht in Zahlenwerken abbilden. Es geht um Vertrauen, um Menschen – und um die Kunst, loszulassen, ohne sich überflüssig zu fühlen.

Nachfolge ist kein Projekt, das man einfach abarbeitet. Es ist ein Prozess – und oft der wichtigste im gesamten Unternehmerleben.

Quellen

EterniTeam Erfahrungen

IfM Bonn (2023): Nachfolgemonitor Mittelstand

DIHK (2023): Report Unternehmensnachfolge (PDF)

KfW Research (2023): Nachfolge in KMU

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